Trauer um Eszter Jeles

Datum: 

28.09.2021

Die Reise nach Istanbul zum größten Rennwochenende des Jahres in der türkischen Hauptstadt, an dem traditionell zwei Weltmeisterschafts Läufe der FEGENTRI veranstaltet werden, war für Eszter Jeles ein erster ganz großer Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere. Für das Heimatland an den Start gehen zu dürfen, Ungarn zu repräsentieren – es hätte kaum noch eine Steigerung geben können.
Der erste Auftritt konnte dann allerdings alles bislang erlebte toppen. Eszter gewann das Rennen, war glücklich, strahlte mit der Sonne um die Wette und konnte ihr Glück kaum fassen.
Einen Tag später dann ein augenscheinlich unspektakulärer Unfall, bei dem sie mitsamt ihrem Pferd über ein vor ihr gefallenes Duo stürzte. In der Klinik wurde sie in ein künstliches Koma versetzt, aus dem sie nicht mehr erwachen sollte. So kurz nach ihrem größten Erfolg verlor Eszter mit 21 Jahren den Kampf um ihr Leben.

 

Als junges Mädchen entdeckte Eszter ihre große Zuneigung zu Pferden, später verschrieb sie sich dann den englischen Vollblütern, liebte die Geschwindigkeit des Sports.
Im Jahr 2017 absolvierte sie ihre Amateurrennreiter Prüfung und nahm an nationalen Rennen teil. Ihre erste Auslandserfahrung sammelte sie im Rahmen einer Rennserie aus Abu Dhabi. 2021 wurde die junge und leidenschaftliche Amateur-Rennreiterin vom ungarischen Amateur-Club für die Weltmeisterschaft nominiert, sollte ihr Land weltweit vertreten.

Neben der sportlichen Leistung brachte Eszter menschliche Qualitäten mit, die sie zu einer sehr würdigen Vertreterin ihres Landes machten. Weltoffen, zugewandt, sympathisch. Ein Mensch den man gerne um sich hat.

 

Neben ihrer Rennreiter-Karriere absolvierte sie ein Wirtschaftsstudium in Budapest. Um ihr Wissen und ihre Erfahrung zu erweitern, war sie als Praktikantin im operativen Bereich des prestigeträchtigen Royal Ascot Meetings tätig.

Wie nah Freude und Traurigkeit sich sind, haben uns diese 24 Stunden in Istanbul gezeigt. Der Sport, der Eszter so viel bedeutet hat, ist nun zu ihrem Schicksal geworden.
„Wenn ich eines Tages wegen meiner Leidenschaft für die Geschwindigkeit sterbe, dann seid nicht traurig, denn ich werde dabei lachen.“ Dieses Zitat eines ebenfalls früh verstorbenen Schauspielers war Eszters Motto, schwer zu ertragen und nun traurige Wirklichkeit.

Wir werden ihr immer ein ehrendes Andenken bewahren.

Auf Wiedersehen, Eszter.

Kontakt  

Verband Deutscher
Amateur-Rennreiter e. V.

Rennbahnstraße 154
50737 Köln

Tel.: +49 (221) 25 87-140

e-Mail: info@amateurrennsport.de